Mithilfe der Konditionierung erreicht Wasser bestimmte Werte und Eigenschaften, die zum Betrieb von Anlagen wie zum Beispiel Kesseln oder Heizungsanlagen unbedingt notwendig sind. Enthärtungsanlagen enthärten dazu das Wasser, Filtrationsanlagen dienen dazu, unerwünschte Fremdkörper oder Fremdstoffe zu entfernen und die Entgasung sorgt für eine Unterschreitung von Gasanteilen unterschiedlicher Art, und das über einen gewissen Zeitraum. Im Folgenden werden die gängigen Verfahren zur Entgasung von Wasser kurz erläutert:
Thermische Entgasung
Bei der thermischen Entgasung ist es erforderlich, das Wasser auf ein bestimmtes Temperaturniveau, den Siedepunkt, zu erhitzen. Erreicht das Wasser diese Temperatur, lassen sich die Gase in Flüssigkeiten so gut wie gar nicht lösen. Dazu werden die mit Gasen versehenen Wässer zunächst in einen Anlagenteil der Entgasung geleitet, in dem die Aufheizung auf die Siedetemperatur erfolgt. Dieser Prozess erfolgt in der Regel durch Heizdampf, der in den Entgaser einströmt. Die auf diese Art entfernten Gase werden aus dem Anlagenteil abgeführt, während das entgaste Wasser in einem Speisewasserbehälter gesammelt wird. Die Arbeitstemperaturen dieser Anlagen liegen bei knapp über 100 Grad Celsius, die Betriebsdrücke betragen je nach Anlage etwa 0,2 bis 0,3 bar. Durch Entgasungsanlagen können die Sauerstoffgehalte im Wasser auf Werte unter 0,02 mg O2/l und die Kohlenstoffdioxidgehalte auf Werte von weniger als 1 mg CO2/l reduziert werden.
Vakuumentgasung
Soll Wasser auch ohne den Einsatz hoher Temperaturen von Gasen befreit werden, können andere Mittel wie zum Beispiel die Vakuumentgasung zum Einsatz kommen. Im Entgaser herrscht ein Unterdruck in Form eines Teilvakuums, durch den der Siedepunkt des Wassers gesenkt werden kann. Häufig eingesetzt werden diese Verfahren dann, wenn kein Heizdampf zur Verfügung steht oder eingesetzt werden kann, wie dieser bei der thermischen Entgasung notwendig ist. Die zuvors im Wasser enthaltenen Gase werden über eine Vakuumpumpe abgeführt. Auch bei diesem Verfahren kann ein Restsauerstoffwert von etwa 0,02 mg O2/l erreicht werden.
Die Membranentgasung beziehungsweise CO2-Entgasung
Mithilfe der Membranentgasung lassen sich Stoffe wie zum Beispiel gelöstes Kohlendioxid wirksam aus Rohwasser entfernen. Es kann beispielsweise technischer Stickstoff als Strippmedium in Kombination mit einer Vakuumpumpe eingesetzt werden. Die Anlagen zur Membranentgasung arbeiten mit einem Partialdruckgefälle, in dem die im Wasser enthaltenen Gase durch spezielle mikroporöse und hydrophobe (wasserundurchlässige) Membranen aus den Flüssigkeiten herausgefiltert und mithilfe des Strippgases abgeführt werden. Wie bei anderen Verfahren zur Wasserreinigung werden die speziellen Hohlfasermembranen in mehreren Modulen, den Membrankontaktoren, zusammengefasst. Häufig kommt diese Art der Entgasung in Verbindung mit verschiedenen Verfahren der Entsalzung zum Einsatz. Werden beispielsweise Verfahren der Vollentsalzung verwendet, dient die Entgasung nach diesem Verfahren zur Entlastung der Ionenaustauscher. Diese Bauteile müssen durch die geringere Belastung deutlich weniger regeneriert werden. Die Membranentgasung eignet sich auch sehr gut als zusätzliche Stufe zwischen der Umkehrosmose und der Elektrodeionisation.
Chemische Entgasung
Eine Entgasung von Wasser kann auch durch die Zugabe von Chemikalien erfolgen. Hier werden sie eingesetzt, um den im Wasser enthaltenen Sauerstoff abzubinden. Es handelt sich um ein Verfahren, das nur bei niedrigen Kesseldrücken oder geringer Leistung der Anlagen interessant ist.
Egal für welches Verfahren Sie sich interessieren – ATN unterstützt Sie bei der Planung, fachgerechten Umsetzung und dem Betrieb von Entgasungsanlagen in Ihrem Betrieb. Enthärtung, Entkarbonisierung. Entmineralisierung. Vollentsalzung, Teilentsalzung etc. Daneben gibt es viele Sonderanwendungen wie beispielsweise die Entfärbung und die Entfernung von organischen Inhaltsstoffen wie Huminstoffe.
Ein breites Anwendungsfeld sind ferner selektive Verfahren für Einzelstoffe oder Gruppen wie Nitrat, Bromid, Uran und andere. Die mögliche Selektivität ist ein wesentlicher Unterschied zu den Membranverfahren.